Album: „24 Hours to Nowhere“ von Hugo Race Fatalists

RACE_FATALIST_DIGIPACK_PRINT.inddHugo Race ist australischer Rockmusiker und Musikproduzent. In den frühen 1980er Jahren war er für einige Zeit Mitmusiker seines Landsmanns Nick Cave, als der seine Bad Seeds formierte. Man hat bis heute den Eindruck, dass die beiden viel voneinander gelernt und/oder übernommen haben. Songwriting, Instrumentarium, Arrangement und musikalische Weltanschauung weisen unüberhörbare Parallelen zueinander auf und für Hörer, die nicht in das jeweilige Werk eingearbeitet sind, können die beiden Musikerpersönlichkeiten zum Verwechseln ähnlich klingen. Race stieg allerdings schon bald wieder bei den Bad Seeds aus, verweilte noch ein Weilchen im Mutterland, bevor er 1989 erst nach Berlin abwanderte und danach in weiteren europäischen Ländern Station machte. Sein Werkkatalog ist beeindruckend: Seit Mitte der 1980er hat Race nahezu jedes Jahr mindestens ein eigenes Album veröffentlicht, diese auf verschiedenen Kontinenten mit Konzerttourneen promotet und nebenbei für andere produziert. Die kontinuierlichsten Bandformationen waren Hugo Race and the True Spirit, Hugo Race Fatalists und Dirtmusic.

Hugo Race Fatalists sind eine Zusammenarbeit von Race mit der italienischen Instrumentalband Sacri Cuori, bestehend aus Antonio Gramentieri und Diego Sapignoli. Das Albumdebut „Fatalists“ erschien 2010, ein Jahr später folgte „We never had control“ (2011). Kurz danach verließ Race Europa und siedelte zurück in sein Heimatland. Nach etwas, das wie eine Kreativpause anmutet, erschien nun im Mai das dritte Album der Formation auf dem deutschen Stammlabel Glitterhouse. Es trägt den Titel „24 Hours to Nowhere“ und man bekommt ziemlich genau das, was man erwarten durfte, wenn man sich den Werdegang des Hugo Race ins Gedächtnis ruft. Der Vergleich wird ihm vermutlich nicht gefallen, aber die düsteren, dreckigen Songs, Sounds und Samples erinnern immer wieder stark an Nick Cave. Man muss Race und seinen Begleitmusikern allerdings zugute halten, dass es sich dabei immerhin um eine sehr aktualisierte und dadurch absolut zeitgemäße Variante dieses Australian Gothic Genres handelt und das hat man ausgerechnet von Cave schon lange nicht mehr gehört (was macht der eigentlich gerade?).

Das straffe Album (10 Tracks, 40 Min. Laufzeit) startet mit dem stimmungsvollen und düsteren Titelsong „24 Hours to Nowhere“ und wird im weiteren Verlauf ähnlich fortgesetzt: viel Midtempo und Balladen, maskuliner Bariton, dunkle Zerrsounds im großen Hallraum, dazu fette Bässe und hin und wieder knackige Drumloops. Neben acht eigenen Songs werden auch „It’ll never happen again“ von Tim Hardin und „Ballad of Easy Rider“ von Roger Mc Guinn eindrucksvoll interpretiert. Das CD-Album kommt im wertigen Digipack, das Booklet enthält alle Songtexte zum Mitlesen/-singen und ein passendes Sammelsurium von in Schwarz-, Grau und Brauntönen Fotografiereproduktionen.

Hier das Video zum Song „Ballad of Easy Rider“. Tourtermine von Hugo Race & the True Spirit gingen Anfang Juni zu Ende. Tourtermine mit den Fatalists sind nicht angekündigt.

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