Weiter, immer weiter (KW43 2016)

Wieder viel geschafft diese Woche. Habe viel aufgenommen, editiert und durchgehört.

Montag kam wieder der Kinderliedermacher Christof Balling. Wir haben bereits existierende Gitarre- und Gesangspuren geschnitten und weitere Gitarren und Gesänge aufgenommen. Langsam ist Land in Sicht. Von den 12 geplanten Liedern sind ca. 3-4 komplett im Kasten, bei weiteren 2-3 fehlen nur noch ein zusätzlichen Instrument und die Kinderchöre. Die sind zum Teil schon aufgenommen, aber nicht alle komplett. Kinderchor bedeutet übrigens, dass meine eigenen Kinder einsingen, jedes Kind 2-3x dieselbe Stimme, am besten ein Junge und ein Mädchen, alles hintereinander und möglichst präzise. Das wird dann links, mitte, rechts ins Stereopanorama gesetzt und klingt zusammen mit der Hauptstimme wie ein schöner, ausgewogener Kinderchor (Geschwisterstimmen mischen sich phantastisch). Die Kinder machen das gut, obwohl es ja komplett neue Lieder für sie sind. Sie erlernen die neuen Stücke natürlich nur über’s Hören, notierte Melodien, Akkorde sind hier unbrauchbar, Textblatt nur am Anfang, weil sie noch nicht so schnell lesen können, wie sie später singen müssen. Stellen sich aber sehr gut an, besser als mancher erwachsener Sänger, verstehen die technischen Abläufe blitzschnell. Werde versuchen über’s WE und die Herbstferien möglichst viel von den Kinder aufzunehmen, während des Schulalltags ist das sonst zeitlich nur schwer unterzukriegen.

Dienstag kam Mandy Stöhr und hat ganz flott noch gedoppelte Backgroundchöre für ihr aktuelles Spontanprojekt eingesungen. Ich hatte vorab die ursprüngliche Voc/Git-Aufnahme des Songs nach Absprache gestrafft, heißt gekürzt und einen einfachen Sample-Kontrabass eingespielt. Ging dann gleich zu Jan, Mandy wollte echte Drums, mein Bass wurde übernommen, die anfängliche Überlegung noch ein weiteres Instrument dazu zu nehmen wurde verworfen, Einspielung fertig, gleich der erste Mix gefällt allen, wenn’ s nur immer so flutschen würde.

Mittwoch kam Sandra Buchner vorbei und wir haben einen weiteren Song für das MJ-Projekt eingesungen. Eine lange Nummer mit viel Text und einer Modulation kurz vor Schluss. Wir haben einige Durchgänge gebraucht, es wurde zum Schluss aber immer besser, deswegen habe ich es einfach laufen lassen. Die entstandenen Takes wurde gebounct, aussuchen wird sie selber. Im Laufe des Tages lagen dann auch die überarbeiteten 12 Mixe für das Country-Album in der Box, gleich mal runtergeladen und 2x komplett durchgehört (jeweils ca. 50 Min.), klingt schon viel besser, wir sind aber noch nicht durch damit.

Donnerstag kam der Liedermacher Simon Vogel. Er hatte bis auf einmal die eigenen Vocals für seine Songproduktionen selbst bei sich zu hause aufgenommen. Jetzt wollten wir mal zum Vergleich den aktuellen Song bei mir machen, auch weil bisher die technische Qualität zwar okay, aber nicht optimal gewesen war. Klassischer Fall für mein Neumann und UA 610 Solo, lief wie geschmiert, das Lied hatte nicht viel Text, wir waren schnell mit 4-5 Komplettdurchläufen fertig, Bounce, USB-Stick, er sucht selber aus, auf Wiedersehen. Inzwischen kam schon das Feedback, dass der Qualitätsunterschied im Direktvergleich wohl sehr deutlich ausgefallen ist. Das beruhigt mich, hat ja auch einen Haufen Geld gekostet das Equipment und manchmal fallen einem selbst die Unterschiede kaum noch auf (Betriebsblindheit), direkter und unmittelbarer Vergleich ist ja gerade in Audiodingen (wie auch bei Kulinarik, Farbtönungen, Schriftart, etc.) essentiell, sonst verschwimmt womöglich alles, so ein Klangeindruck ist einfach schwer in der Erinnerung zu behalten. Jan lobte letztens auch die Qualitätsverbesserung meiner angelieferten Signale, freut mich zu hören, kann ja langsam auch auf jahrelange Erfahrung verweisen (inkl. aller Trail, Error, Fails).

Heute morgen nochmal das Album durchgehört (diesmal über die iMacboxen) und erstmals über die Reihenfolge nachgedacht, wird schwer. Was ist ein guter Opener? Ich glaub daran, dass die erste Nummer stellvertretend für den Rest des Albums stehen soll, denke immer noch seriell, von vorn nach hinten, wie im Vinylzeitalter. Das Ende eines Songs, soll zum Anfang des nächsten passen, wie bei einem guten Mixtape. Dabei spielen Tonarten und Tempi für mich eine wesentliche Rolle. Gruselige Vorstellung, dass jemand das Album auf seiner Playlist in anderer, gar zufälliger Reihenfolge hört (was ziemlich wahrscheinlich ist). Deswegen checke ich z.B. auch immer alphabetische Reihenfolge, die ja aber leider unabänderlich ist, wenn man die Titel (wie z.B. bei eigenen Songs) nicht anpassen darf. Persönlich bevorzuge ich in der Reihenfolge aufsteigende Tonarten, es gruselt mit bei der Vorstellung, dass zwei Songs hintereinander in derselben Tonart stehen oder nach einem Song in D-Dur einer in Db-Dur, also einen Halbton tiefer) folgen könnte (bei diesem Album beides theoretisch möglich), Tritonus auf/abwärts hätte dagegen wieder einen Reiz, kommt aber natürlich auf die Songs an. Nachmittags noch weitere Kinderchoraufnahmen mit meinem Sohn Ludwig. Er ist ein sehr sicherer Sänger, begreift schnell, intoniert gut, phrasiert sauber, spricht deutlich. Wenn er zuerst einsingt, orientieren sich die weiteren Kinder unbewusst an ihm und so haben es alle leichter. Nächste Woche sind dann Ferien. Montag noch Aufnahmen mit den anderen Kinder, danach mal ein paar Tage Pause, wird auch mal Zeit.

7 Gedanken zu „Weiter, immer weiter (KW43 2016)

  1. Ja, im Norden kann es auch ganz schön sein! Bei mir war es wohl umgekehrt: Bin im Süden geboren und es hat mich in den Norden gezogen 🙂 Viele Grüße aus Bremen!!!

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