Album: „Bounce Back“ von Chantal Acda

Chantal Acda ist eine belgische Singer/Songwriterin. Jahrelang sang und spielte sie sich durch diverse, kurzlebige Bandformationen, bevor sie mit „Let your hands be by guide“ (2013) ihr Debutalbum unter eigenem Namen vorlegte. Im April erschien nun der Nachfolger „Bounce Back“ (2017), wiederum auf dem deutschen Indie-Label Glitterhouse aus Beverungen.

Das Album wurde produziert von Phill Brown der bereits für Talk Talk, Mark Hollis und Bob Marley gearbeitet hat, aufgenommen wurde im Sono Studio in Prag. Als Musiker beteiligt waren bei den Aufnahmen u.a. Shazad Ismaily, Eric Thielemans, Alnn Gevaert, Gaeten Vandewoude und als transatlantischer Gast der US-amerikanische Gitarrist Bill Frisell.

Das Ergebnis kann sich hören lassen. Das Album klingt ruhig, andächtig und getragen. Die Arrangements der gelungenen Songkompositionen sind üppig, aber immer geschmackvoll und stilsicher. Im Vordergrund steht dabei wie zu erwarten die ansprechende Stimme der Frontfrau Chantal Acda. Besonders ist auch das Cover- & Bookletdesign der edeln Digiverpackung. Auf der Front ein brauner Pferdekopf, der sich gerade vom Betrachter abwendet, und im Booklet Details von anderen Körperpartien im dunstigen Nebel. Das wirkt feinfühlig, allerdings auch etwas feminin und/oder skandinavisch. In den Songs geht es dann nicht um die Liebe zu Huftieren, sondern um klassische Themen wie Selbstbetrachtung und Beziehungsanalysen. Das Album steht zur Verfügung als Stream, Download, CD oder Vinyl. Anspieltipp: #3 “I need you to go“. Dazu hier das arg vom No-Budget geprägte Musikvideo. Da hätten sie vom Label etwas mehr investieren dürfen bzw. wenigsten das Smartphone quer halten können. Weitere Videos zum Album sind sogar noch billiger geraten, weisen überhaupt keinen inhaltlichen Bezug zu Albumdesign oder Songinhalt mehr auf und sind deswegen bedauerlicherweise nicht mehr präsentabel. Das ist heutzutage sicherlich ein grober marketingtechnischer Fehler und es ist vollkommen unverständlich warum Künstlerin oder Label da nicht mehr zu bieten haben. So wie die Videos im Moment daherkommen, wirkt es fast schon wie Sabotage.

Kommende Tourtermine:
Fr, 28. April Helmond, Niederlande, De Cacaofabriek
So, 30. April Antwerpen, Belgien, De Studio
Mo, 1. Mai Amsterdam, Niederlande, Paradiso
Di, 2. Mai Heerlen, Niederlande
Mi, 3. Mai Leuven, Belgien, 30CC/Wagehuys
Mi, 10. Mai Ghent, Belgien, Handelsbeurs
Di, 16. Mai, Brüssels, Belgien
Fr, 19. Mai Stuttgart, Laboratorium
Sa, 20. Mai Wien, Österreich, B72
So, 21. Mai München, Milla
Mo, 22. Mai Nürnberg, Z-Bau
Di, 23. Mai Dresden, Societaetstheater
Mi, 24. Mai Berlin, Privatclub
Do, 25. Mai Hannover, Feinkost lampe
Fr, 26. Mai Köln, Studio 672
Sa, 5. August Heuvelland, Belgien
So, 15. Okt. Zwolle, Niederlande, Poppodium Hedon
Do, 16. Nov. Utrecht, Netherlands
Sa, 18. Okt. Middelburg, Netherlands

5 Gedanken zu „Album: „Bounce Back“ von Chantal Acda

  1. ..kenn jemand der das günstig um 90 grad drehen könnte, aber ich denke du missverstehst das gründlich – das ist der neue heisse shize!!!! Das ist die von Gerhard angesprochene devolution als neuer hit!

    • Danach kann eigentlich nur noch ein schwarzer Bildschirm unterlegt mit digitalverzerrtem Sound kommen, oder?

      Klassische Querformate hochkant filmen/fotografieren, es ist echt grausam. Ich beobachte es allerdings nahezu täglich auf der Straße und kann mich jedesmal nur schwer davon zurückhalten den Leuten eine Lektion in Formatwahl zu erteilen. Klassiker bei der Einschulung: Klasse steht am ersten Schultag breit gestaffelt vor der Tafel und die stolzen Eltern fotografieren (am besten noch mit einem iPad) hochkant, oben und unter ganz viel Zimmerdecke und Linoleumboden auf’m Bild, Mitschüler links/rechts dafür abgeschnitten, aber scheißegal, passt schon, schaut ja später eh keiner mehr an.

      Aber ich schweife ab. Im vorliegenden Fall gibt es einfach eine irre ästhetische Diskrepanz zwischen Albumdesign und Musikvideo, es ist fast unfreiwillig komisch. Weil aber ein renommiertes und erfahrenes Label beteiligt ist, ist das unverzeihlich, weil es das Album entwertet, das ist wirklich bitter. Voll der Abturner, macht echt gar keine Lust auf die Konzerte.

  2. …hm ich finde das Huftiervideo in seiner Spontaneität nicht mehr steigerbar und vielleicht ist dieser Kontrast tatsächlich so gewollt (kenne ja das Artwork nicht, aber bei Grafikern gibts schon immer “spinnerte” Ideen) 🙂 und auch der Werkstoff Linoleum verdient seine Würdigung in allen Videoformaten.

    • @Bernhard: Befürchte eher, dass nach dem Albumdesign kein Geld mehr für Musikvideo oder andere Promo mehr da war. Schade, ich nehme an, soweit wäre sie auch ohne Label gekommen.

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