Medien, Fortbewegung, Ernährung (2019)

In den letzten Monaten habe ich einige meiner nahezu lebenslangen Gewohnheiten umgestellt. Die Veränderungen betreffen die Bereiche Medien, Fortbewegung und Ernährung.

Bereits Anfang 2018 habe ich ein Familienkonto beim Musikstreamingdienst Spotify abonniert und beibehalten, seitdem habe ich und meine komplette Familie so gut wie keine einzige CD und auch keinen Download mehr gekauft. Die tausenden CDs, die ich in den letzten drei Jahrzehnten angeschafft habe, benutze ich seitdem so gut wie gar nicht mehr. Es kommt dazu, dass in dem Auto, das ich hin und wieder benutze, kein CD-Player vorhanden ist.

Im Frühsommer habe ich mir ein Gravel-Rad gekauft und bin damit viele Touren gefahren. Sommerurlaub mit Frau und vier Kindern nach Österreich ohne Fahrzeug mit Bahn und Bus, war kein Problem eher im Gegenteil: wenig Gepäck, kein An- und Abreisestress, alles easy.

Kurz vor meiner Knie-OP flog dann wegen der Umstellung auf eine andere Übertragungsart in unserer Region der alte Fernseher und wegen altem Anschluss auch der DVD-Player raus, stattdessen nun ein brandneuer Smart-TV von Panasonic (der erste TV, den ich gekauft und mit Geld bezahlt habe). Schon drei Tage später fragt man sich, wie man das vorher z.B. bei Fußball-WM ertragen konnte. Dazu Netflix-Probeabo, endlich konnte ich bei aktuellen Serien mitreden und den Hype nachvollziehen, dazu ein ansprechendes Angebot von Dokumentationen, Bio-Pics, Spielfilmen in OV. Seitdem gehe ich kaum noch ins Kino, ist mir zu unpraktisch, zu teuer, zu risikoreich, die Auswahl viel zu klein und nicht nach meinem Geschmack.

Ab Januar 2019 dann Umstellung meines werktäglichen SZ-Abos auf Fr & Sa/So, aber selbst bei zwei Ausgaben pro Woche komme ich kaum hinterher, nutze stattdessen oft das freie Onlineangebot von SZ und FAZ. Dazu Anschaffung eines neuen Küchenradios (Nordmende Transista 210) mit Bluetooth und DAB+, ich kann jetzt jederzeit ablesen welcher Song gerade läuft oder wer einen Kommentar verfasst hat.

Februar dann ein symbolischer Akt. Nachdem ich meinen guten, alten Saab 900 fast drei Monate nicht benutzt hatte (sechs Wochen davon gar nicht), habe ich ihn inseriert und eine Woche später verkauft. Der Käufer ist extra aus Freiburg angereist gekommen. Für mich war es eine Befreiung. Bei Bedarf nutze ich nun den Opel Corsa meiner Lebensgefährtin, versuche aber weitestgehend auf das Auto zu verzichten, fahre viel Rad und hin und wieder Zug.

Wegen bevorstehender Foto- und Filmarbeiten habe ich mir vor einer Woche mein erstes Smartphone gekauft, ein gebrauchtes iPhone 7 mit neuem Akku. Mache schon fleißig Fotos. Habe aber noch keine SIM-Karte, also auch keine Nummer, das kann noch warten. Die Apps sind zum Teil hilfreich.

Aufgrund verschiedener Dokus über Lebensmittel und Ernährung, habe ich beschlossen meine Ernährung sanft umzustellen. Möglichst wenig Fleisch, viel Vegetarisches, immer wieder auch vegan. Fällt mir ganz leicht, muss nur Kantinen, Imbisse und Fast Food meiden, dafür koche ich nun noch mehr selbst als sonst schon. Koche auch vor und wärme die Woche über auf. Eintopf, Auflauf, Salat. Viel Gemüse, etwas Obst, wenig Kohlenhydrate und möglichst kein Zucker, zum Trinken Wasser, Tee, Kaffee (keine Kapseln, nie to go), eigentlich gar nicht so schwer. Kombiniert mit mehr Bewegung (Radfahren, Spazieren, Wandern) erhoffe ich auch einen kleinen Körpergewichtsverlust.

Als erstes Fazit dieser Veränderungen stelle ich fest, dass sich meine Lebensqualität moderat verbessert hat. Ich habe eine breitere und bessere Auswahl, treffe aktiv Entscheidungen, bin besser informiert, bewege mich mehr, ernähre mich besser, produziere weniger Müll, habe einen kleineren ökologischen Fußabdruck, fühle mich gut und spare noch Geld dabei. Ganz im Sinne der Frugalisten, deren Ansichten und Lebensweise ich kürzlich für mich entdeckt habe.

2 Gedanken zu „Medien, Fortbewegung, Ernährung (2019)

  1. Klingt alles sehr gut, prima. Top.
    Aber natürlich und Du weisst es ja, ist es auf Dauer schwer, alte Gewohnheiten ganz zurückzudrängen, Also besser nicht zuviel Erwartungen. Solange es klappt, so gut. Gibt es Rückwärtsentwicklung, nunn gut – damit müssen wir alle leben.

    • Deswegen soweit möglich moderat (Bewegung, Sport, TV, SZ, Ernährung), einiges ist dann aber doch radikal (Auto, CDs, DVDs, Kino) zusammen waren es eine Menge Veränderungen in kurzer Zeit, daher musste ich das loswerden.

      Und auf die Frugalisten wollte ich schon lange mal hinweisen.

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