Simon-Philipp Vogel über “Messin’ around with Jim Croce”

Von Simon-Philipp Vogel

Natürlich ist es Zufall, dass im Jahr 1972 nicht nur das Album “You don’t mess around with Jim” von Jim Corce erschien, sondern auch Dennis Schütze selbst das Licht der Welt erblickte. Ein Stückchen Schicksal mag man der Gegebenheit aber beimischen, jetzt da Schütze mit “Messin’ around with Jim Croce” eine eigene Hommage an das Album aus 1972 veröffentlicht hat. Weiterlesen

An American Reply to Dennis Schütze’s “My own little travel ban: USA No More”

By David Rodgers

Thanks for sending along your recent thoughtful blog about your personal travel ban to the US. I always appreciate your views and insights, and feel a need to comment. Please excuse my just getting back to you now, but I assure you I have been thinking a lot about what you wrote, and I understand your concerns completely. I really would have to say that based on some of the things that have been said by our new President, and what is portrayed in the media, if I didn’t already live here in the USA, I might not want to come here either. You, among the friends I have been fortunate to make outside of America, have a special knowledge and experience about this country that even many of my American friends, who have never been to places in the middle of the country, do not have. So I do know and respect the experience from which you speak. I’m sure that you will make many new friends and exciting discoveries in other places you will visit, which is exactly the reason we visit other places. I am especially interested in your proposed travels to the Baltic nations, since my father’s family originally came from Lithuania. My real last name is actually Augustitus, not Rodgers, and I probably have more cousins around Vilnius, where the family is from, than I will ever get to meet. Please let me know if you get anywhere around that area, and if you meet anyone with that name, please get some contact info. I might be related to them! Weiterlesen

Historische Musikwissenschaft – eine postfaktische Disziplin

Gastbeitrag von Prof. Dr. Norbert Schläbitz (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Postfaktisch ist zum Wort des Jahres 2016 ausgelobt worden. Das soll so viel heißen, dass Fakten eine mehr nachgeordnete bis gar keine Bedeutung haben und gefühlsmäßige Stimmungen zum Eigentlichen erhoben werden. Zahlreiche Beispiele lassen sich für die jüngere Vergangenheit dafür benennen, die an dieser Stelle gleichwohl keine besondere Rolle spielen.
Es mutet allerdings vielleicht sonderbar an, dass diese auf die gegenwärtigen Verhältnisse bezogene Zuschreibung auf eine vermeintlich wissenschaftliche Disziplin angewendet wird, zumal diese in einem Jahrhundert an Universitäten sich etabliert, die vom Positivismus, vom Rationalismus, von auf harten Fakten beruhenden technischen Innovationen bestimmt ist. Von postfaktischen Zuständen kann da zunächst einmal keine Rede sein.
Genauer gesagt ist vom 19. Jahrhundert die Rede. Das 19. Jahrhundert lässt sich in der Tat als ein Jahrhundert der Wissenschaften herausstellen, die nach der Diktion von Luhmann allein dem Kriterium von wahr/falsch sich verpflichtet fühlen. Daneben gibt es aber auch Disziplinen, die sich zwar wissenschaftlich wähnen, aber stattdessen dem Gefühl ihre Referenz erweisen. Zu diesen gehört auch die Musik-„Wissenschaft“. Sie orientiert sich weniger an Fakten denn mehr an Gefühlen und Stimmungen, gibt sich diesen hin. Und auf der Basis dieser Hingabe werden Schriften verfertigt, die sich zwar wissenschaftlich nennen, aber postfaktisch unterminiert sind. Das sieht seinen Grund darin, dass der Bezugspunkt der Historischen Musikwissenschaft weniger die Wissenschaft ist denn mehr die Romantik mit ihren geradezu märchenhaften Schriften. Ja, die Romantik wendet sich sogar explizit gegen das harte Zahlen- und Faktenargument von Wissenschaft. Und genau hier, in der Romantik, hat die Historische Musikwissenschaft primär ihre Heimat; aus der Romantik geboren, nimmt die Historische Musikwissenschaft den Stift, schreibt auf, was sie bewegt. Weiterlesen