Es gibt viel zu tun (KW41 2016)

Hinter mir liegt eine arbeitsreiche und produktive Woche. In erster Linie habe ich vorproduziert, arrangiert und aufgenommen. Ich fasse mal zur Übersicht zusammen.

Bereits am letzten Freitag hat zum Ausklang der Woche ein Treffen mit dem Kinderliedermacher Christof Balling stattgefunden. Wir haben einen weiteren Gesang/Gitarre-Piloten (auf Klick) für sein Album aufgenommen und zwei weitere Piloten vorbesprochen (Tempo, Tonart, Ablauf). Nachmittags habe ich ein kleines Arrangement für eine Gitarrenschülerin gebastelt. Wir hatten schon Mitte der Woche einen 80er-Jahre-Song ausgewählt, und Tempo, Tonart und Ablauf besprochen. Ich habe nun mit einfachen Mitteln (Samples, Loops, E-Piano) ein minimalistisches Playback erstellt und ihr zum kennenlernen und üben zukommen lassen. Sa/So hatte ich dann Lust auf das neue Kinderlied vom Freitag und habe in zwei Arbeitsphasen ein Arrangement gebastelt. Vorgabe war ein reduzierter Bert-Kämpfert-Sound über eine Trini-Lopez-Akkordfolge. Habe für zwei Trompeten, Marimba, Kontrabass und Cajon geschrieben. Klingt cool, vielleicht etwas mehr nach Herb Alpert als Bert Kämpfert, aber immerhin nicht nach James Last! Habe die Vorproduktion dem Liedkomponisten Christof Balling zukommen lassen und schnell ein sehr positives Feedback per Mail zurückbekommen. Und es gefällt Gott sei dank auch seinen und meinen Kindern, puh, Glück gehabt.

Montag habe ich sechs Vorproduktionen mit E-Piano und Samplebass für mein kommendes Jim-Croce-Tribut-Album gebastelt. Grundlage dafür waren einerseits die Pianoauszüge, andererseits die originalen Einspielungen. Hat ca. 1h pro Song gedauert. Mittags kam die Lieferung mit einem neuen Transistoren-Vorverstärker (Golden Age Pre-73 MKIII), habe ich ab dem folgenden Tag eingesetzt und ausprobiert.

Dienstag, einen Tag später, habe ich tagsüber für vier dieser Songs die Piloten für die Akustikgitarre und Pilotgesang aufgenommen. Morgens war bereits Mandy Stöhr da gewesen und hatte eine fehlende Stimme für den letzten Song der laufenden Produktion „Urban Chic & Country Cool“ eingesungen, ging ganz schnell. Aufnahmen dafür sind somit abgeschlossen und die Backingvocals wurden am selben Tag geschnitten, gebounct und zum Mixer transferiert. Am Dienstagabend hatte ich den erweiterten Mix als MP3 schon wieder in der Mailbox liegen.

Mittwoch morgen habe ich die Croce-Vorproduktionen durchgehört um zu sehen, ob alles okay ist. Ist es, habe das Projekt jetzt aber zur Seite gelegt, weil ich anderes erst abschließen will, bevor ich weiter daran arbeite und/oder andere Personen mit Arbeiten beauftrage, verliere sonst den Überblick, ist jetzt schon schwer genug. Mittwochnachmittag kam meine Schülerin zum regulären Termin und wir haben erste Gesangsaufnahmen zum vorbereiteten Playback gemacht. Ist ihr erstes Mal, sie musste sich erst an die Aufnahmesituation gewöhnen, die eigene Stimme kennenlernen, etc. Hat sie sehr gut hinbekommen, innerhalb einer guten halben Stunde hatten wir was brauchbares im Kasten, habe ich ihr gleich zum Durchhören gebounct und mitgegeben. Jetzt müssen wir entscheiden, ob wir es so lassen oder nächste Woche nochmal rangehen. Entweder mache ich dann einen Mix oder wir lassen es extern mischen und veröffentlichen es via Soundcloud, mal sehen.

Donnerstag habe ich Gitarren für die aktuellen Songproduktionen von Sandra Buchner eingespielt. Ein populärer Jackson-Song der späten 1980er Jahre in reduziertem Arrangement für Gitarre und Kontrabass. Vorproduktion mit mittlerweile echtem Kontrabass ist seit letzter Woche fertig. Habe drei Gitarrenspuren eingespielt: Ghostnote-Percussion, Singlenote-Lines und Funkrhythmus, alles mit der Guild X-160 über den Solo UA 610 und Amp-Simulation. Klingt ganz gut, habe aber nur eingespielt, muss noch durchgehört, sortiert und geschnitten werden.

Freitag habe ich morgens etwas unterrichtet und dabei eine anstehende Songproduktion mit dem Liedermacher Simon-Philipp Vogel vorbesprochen. Er macht die Vorproduktion inzwischen längst selber, alles gut, jetzt geht alles zum Drummer und wenn der fertig ist, bekomme ich die Drumspuren mit den Piloten und spiele voraussichtlich Piano und E-Bass ein. Hoffe das dauert nicht so lang, freue mich jetzt schon drauf. Um 10.00 kam wie verabredet der Kinderliedermacher Christof Balling, er war bestens vorbereitet und wir haben Piloten für die letzten beiden Songs seines geplanten Albums eingespielt. Habe Bounces gezogen und ihm noch zugemailt während er noch auf dem Weg nach Hause war. Muss er sich jetzt durchhören, Tempo und Ablauf absegnen, dann kann ich über’s WE schon mal ein oder zwei kleine Arrangements hinstellen. Damit wären die Piloteneinspielungen und Vorproduktionen für sein Projekt abgeschlossen.

Anfang der Woche kommt er wieder und wir beginnen mit seinen amtlichen Tracks. Parallel wird Camilo Goitia bei sich schon Kontrabass zu meinen Vorproduktionen der Kinderlieder einspielen. Geht ganz gut voran.

9 Gedanken zu „Es gibt viel zu tun (KW41 2016)

  1. Geht ganz gut voran??? Hey Mann, Du legst ein Tempo vor, ist ja irre.
    Wie geht’s Dir bei allem eigentlich, wenn was dazwischenkommt, es mal nicht so schnurrt?

      • @Gerhard: Das wirkt vielleicht viel, aber im Grunde ist es auch nicht mehr als ein gewöhnlicher Arbeiter in einer Woche wegschafft. Der Unterschied ist allenfalls, dass ich mich selbst beauftrage und mir bei jedem Arbeitsschritt überlegen muss was und wie ich es eigentlich machen will.

        Für mich ist das schöne und erfüllende Arbeit. Habe mich jahrelang handwerklich weitergebildet, Erfahrungen gesammelt und hatte oft das Gefühl: Wozu eigentlich? Ist das noch für jemand anderen als nur mich selbst interessant?Im Rahmen dieser Kleinproduktionen kann ich das nun anwenden, andern behilflich sein, einen Beitrag leisten. Das ist ganz wunderbar und es entsteht dabei was besonderes. Die meisten meiner Auftraggeber haben bevor wir uns kennenlernten oft produktionstechnisch nicht weitergewusst und wenn ich das übernehme, können sie sich wieder auf ihren Part konzentrieren und sie kommen damit oft den entscheidenden Schritt weiter. Also alles gut. Ist das eine zufriedenstellende Erklärung für dich?

        • Um das mal von der anderen Seite zu beleuchten – quasi als Beauftragender.

          Ich habe nie das Gefühl, dass Dennis gehetzt oder überfordert ist. Ich komme zu einer festen Zeit mit einem klaren Ziel zu Dennis und wir arbeiten an dem Projekt. Dennis hat eine großen “Werkzeugkoffer” aus dem ich mich dann bedienen darf und ggf. packt er selbst an, wenn ich es nicht allein packe.

          Für mich ist das das perfekte Zusammenspiel, vor allem weil ich dadurch auch lerne es selbst zu bewältigen und wie Dennis geschrieben hat. Ein Großteil der Vorproduktion kann ich bereits allein bewältigen und kann Schritt für Schritt weiter wachsen.

          Für mich ist es daher weniger verwunderlich wie viel geleistet wird (nicht, dass das nicht auch bewundernswert wäre) sondern viel mehr die Qualität der Arbeit ist bemerkenswert. Ich kann mich 60 Stunden aufreiben und habe kaum Ergebnisse zu verzeichnen.
          Mit Dennis brauche ich 12 Stunden und das Projekt ist fertig.

          Ich hoffe das konnte vielleicht als ergänzende Sichtweise helfen.

        • Das ist in etwa auch, was Simon sagte.
          Danke.
          Tja, der Artikel wirkte gedrängt, so als ginge es im Stakkato von Aufgabe zu Aufgabe. So gesehen läse er sich jetzt etwas anders.

  2. @Gerhard & Simon: Danke, Gerhard, für deine Nachfrage und danke, Simon, für deine Erläuterung. Es geht bei dem Artikel nicht (nur) darum ein Arbeitspensum zu demonstrieren, sondern auch Arbeitsweise und aktuelle Projekte vorzustellen. Denke, dafür ist ein Blog auch ein ganz gutes Medium. Hat außerdem auch interne Funktionen, ich kann mal rekapitulieren, was ich alles so geleistet habe und man kann aus dem Text ableiten, welche Arbeitsschritte folgen werden, welche VÖs demnächst anstehen usw. Insgesamt also ein echtes Log im Blog.

    • @Gerhard: Gemach, gemach, Woche läuft ja noch einen Tag, aber Danke für’s Interesse. Ist wieder einiges passiert und es geht in kleinen Schritten voran. Musik zu produzieren ist wirklich eine Geduldsprobe. Wer schnelle Ergebnisse will, sollte ein anderes Genre auswählen. Actionpainting? 100 Meterlauf? Blitzschach? Habe gerade das Gefühl, sogar eine bemannte Marsexpedition kommt schneller voran. 😉

      • Das langsame Tempo und die Geduldsfäden: Wer kennt das nicht?
        100 m dash ist schon ein tolles Ding. Gestern übrigens zum xten Mal das Duell Mo Farah geben Bekele 2013 angesehen, das war aber m.E. Halbmarathon. Die moderne Variante des Blitzschach ist im übrigen “Bullet”. Das alles nur am Rande…

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