Album: „Life is long“ von Rodrigo Leão & Scott Matthew

Der portugiesische Komponist Rodrigo Leão (Madredeus, Sétima Legiao) und der australische Sänger Scott Matthew (Elva Snow) haben nach zwei Songkollaborationen in vergangenen Jahren mit „Live is long“ (Glitterhouse) das erste gemeinsame Album vorgelegt. Es umfasst 13 eigene, sensible und poetische Lieder in zwar meist kleiner, aber immer feinfühliger Besetzung.

Im musikalischem Zentrum stehen dabei die fragile, brüchige und klangfarbenstarke Stimme des Sängers und die elegischen Piano- und Streicherarrangements des Instrumentalisten. Zusammen ergibt das ein oftmals elegischen, sehr atmosphärischen Grundsound mit viel Raum, Hall und Tiefgang. Man kann sich diese meditative Musik sehr gut in Klöstern, Kirchen oder Kapellen vorstellen, eher nicht so gut in Clubs oder Konzerthallen. Man darf gespannt sein wie die beiden das in Konzerten umsetzen werden. Reduziertes Duo mit Samples oder komplettes Streicherensemble? Beides denkbar. Zumindest aber bitte mit echtem Klavier oder Flügel und nicht so, wie im ansonsten stimmigen Video zum Titelsong, mit verkabelten Plastikkeyboard, bei dem hinten und vorne die Kabel raushängen.

Rodrigo Leão fügt seinem umfangreichen Schaffen mit diesem Album eine besondere Facette hinzu, Scott Matthew profitiert sogar noch mehr, zeigt er doch nach „Unlearned“ (2013) und „This here defeat“ (2015), dass das keine Zufallstreffer waren, sondern er sich zum klugen und gereiften Texter und Sänger entwickelt hat. Das sind keine einfachen Lagerfeuersongs mehr, das sind feinfühlige, hymnische Popsongkunstwerke, ansprechend interpretiert auf hohem musikhandwerklichem Niveau. Von der Grundstimmung irgendwie auch sehr festlich und weihnachtlich!

Hier das Musikvideo zum poetischen Titelsong „Life is long“ (letzter Song des Albums). Im Frühjahr 2017 werden Rodrigo Leão & Scott Matthew in Europa bei Konzerten zu erleben sein.

2 Gedanken zu „Album: „Life is long“ von Rodrigo Leão & Scott Matthew

  1. Merkwürdigerweise sties ich erst gestern oder vorgestern auf das Album. Music-on-net Gerald Langer hatte es nämlich besprochen.
    Das Video selbst ist ja ziemlich “herb”. Fast scheint es, die Songs seien Filmmusik.
    Wenn nicht, ist es ein aufwendig produzierter Streifen.

    In dieser “gefühlsbetonten Lage” kaufe ich nur ab und an Alben, aber immer wieder mal greife ich zu. Dazu rechne ich auch Antony & the Johnsons , von denen ich einige Alben habe. Vielleicht sollte ich mal einige weitere Empfehlungen hier einstellen. 🙂

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